Schwarzwald und Baar Begegnungen mit dem Quellenland Die Landschaft unter uns ist vielgestaltig: Hier ein überwältigendes Bergpanorama wie bei St. Georgen/Triberg/Furtwangen, wo ein Meer von dicht bewaldeten, zuckerhutartigen Kuppen aufragt – dort die „ flache Scheibe der Baar“, die sich bei Bad Dürrheim/Donau- eschingen/Hüfingen als mosaikartige, bunt zusammengewürfelte Felder- und Ackerlandschaft präsentiert. Unverkennbares Zentrum ist auch aus der Vogelperspektive die Doppelstadt Villingen-Schwenningen: Das Oberzentrum steht mit einem Bein im Schwarzwald und dem anderen in der Baar, spiegelt den Schwarzwald-Baar-Kreis im Kleinen wider. Der Flug über den Quellenlandkreis mit der Do 27 braucht nahezu zwei Stunden. Städte und Dörfer, Flüsse und Seen – und immer wieder moderne Industriebauten zeigen sich. Zwar schießt die Kamera unaufhörlich Bilder, doch ein Rundflug genügt nicht, um den Quellenlandkreis insgesamt zu erfassen. Wo Donau und Neckar herkommen, gesellen sich zu den Wirtschafts- und Erfinderquellen vielfache Gesundheits-, Bildungs- und Lebensquellen – sie sichern den über 212.000 Einwohnern in 20 Städten und Gemeinden die Zukunft. Auf zum Schwarzwald-Baar-Rundflug – Peter Lendle in der Do 27 des Fürstenberg-Fallschirm-Teams. Pilot Peter Lendle lässt die bald 70 Jahre alte Dornier Do 27 des Fürstenberg-Fallschirmsprin- ger-Teams wenige Minuten nach dem Start vom Flugplatz in VS-Schwenningen aus von bald 1.000 auf die ideale Fotoflughöhe von 400 Metern hinuntersinken. Über Oberbaldingen dreht die Maschine nach Norden – es braucht einen Augen- blick, sich neu zu orientieren: Die Autobahn 81 mit Autobahndreieck Bad Dürrheim und der Öfinger Himmelberg liegen jetzt rechts, links von uns Villingen-Schwenningen mit Schwarzwald-Baar Klinikum. Wie der Rottweiler „thyssenkrupp Testturm“ ist es von bald jedem Aussichtspunkt im Landkreis auszumachen und ebenso ein Fixpunkt aus der Luft. Der 941 Meter hohe Himmelberg ist der östlichste Punkt des Schwarzwald-Baar-Kreises und ein Vorposten der Schwäbischen Alb. An ihn schmiegt sich Öfingen, das Sonnendorf von Schwarzwald und Baar: Im Feriendorf scheint die Sonne im Jahresschnitt 1.850 Stunden und damit länger als in Meran. Faszinierend ist die vom Himmelberg aus erlebbare Weite: An klaren Tagen zeigen sich im Süden die Gipfel von Mönch, Eiger und Jungfrau. Im Südwesten reicht der Blick bis zum Feldberg. Unten in der Ebene liegen die Baardörfer Unter- und Oberbaldingen, Sunthausen sowie Biesingen. Und etwas entfernt Aasen und Heiden hofen – nördlich Hochemmingen. Die Tür der Do 27 ist weit geöffnet, das Fo- to-Fenster sozusagen. Es gibt den Blick auf ein felderreiches Mosaik frei: Frisches Grün, noch braune Getreidefelder und goldgelb blühende Rapsfelder wechseln sich ab. Peter Lendle fliegt die Propellermaschine entlang der A 81 nach Tun- ingen. Dort allerdings sind die „mit bekanntesten Einwohner“ ausgeflogen, das Storchennest auf dem Kirchturm ist im Augenblick verwaist. Das Dasein der Weißstörche lässt sich ansonsten im Minuten- takt verfolgen: Eine beim Wetterhahn neben dem Nest auf dem Kirchturm montierte Webcam der Gemeinde überträgt alle 60 Sekunden neue Fotos ins Internet. Tuningen kann auf eine reiche frühgeschicht- liche Vergangenheit verweisen. Schon vor über 10.000 Jahren lebten hier Menschen, auch kelti- sche Grabhügel wurden entdeckt. Zu ihnen führt ein geschichtlicher Wanderpfad. Dass Tuningen ein attraktiver Wirtschafts- standort ist, hat ebenso mit seiner Verkehrsan- bindung zu tun: Es kreuzt sich hier die A 81 mit 14 Begegnungen – unterwegs im quellenland in der Ferne links ragt der Eichberg bei Blumberg ins Bild. Blick auf Tuningen in Richtung Südwesten über die Baar hinweg. Im Hintergrund Sunthausen und Biesingen,